Erfolgreich mit starken Nachbarn
Warenimport im Wert von 8,7 Milliarden Franken
Was im Privatleben gilt, gilt auch für Wirtschaftsräume. Anlässlich des Industrietags 2019 hat der Branchenverband Swissmem heute eine Studie von BAK Economics Basel veröffentlicht, die das eindrücklich unterstreicht. Die unmittelbaren Nachbarregionen der Schweiz wie Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Tirol, die Lombardei oder Savoyen sind für die Schweizer Industrie als Absatzmärkte so wichtig wie die USA und China zusammen. Vor allem aber besteht mit diesen Nachbarn ein aussergewöhnlich enges Produktions- und Forschungsnetzwerk, von dem beide Seiten stark profitieren. Die Schweizer Industrieunternehmen importierten 2018 Waren im Wert von 8,7 Milliarden Franken aus den Nachbarregionen, und rund jeder Zehnte ihrer Angestellten ist ein Grenzgänger.
Zusammenarbeit mit dem nahen Ausland
Die Verflechtung geht aber noch viel weiter. Von den Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) mit Niederlassungen im Ausland besitzt jedes zweite einen Betrieb in einer Nachbarregion. Das bedeutet vielfältige grenzüberschreitende Wertschöpfungsketten und eine enge Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung. Dies kommt auch beim europäischen Forschungsrahmenprogramm «Horizon 2020» zum Ausdruck: In rund 60 Prozent aller Projekte, an denen sich Schweizer MEM-Firmen beteiligen, ist mindestens auch eine Partnerinstitution aus dem nahen Ausland involviert.
Zugegeben: Nachbarn können auch mal nerven – wenn sie zur Unzeit Lärm machen oder über die Waschküchenordnung diskutieren wollen. Das gehört zu jeder Nachbarschaft. Aber wir sollten darüber trotzdem nicht vergessen, was für uns gute Beziehungen wert sind.