Landverkehr – Wir erklären die Bilateralen

Gilgia - Team s+v
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21 August 2024 Lesezeit: 3 Minuten
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Bebi Landverkehr

Mein Lieblingsort fĂĽr einen Sonntagsauflug ist Locarno. Die tolle Piazza erkunden, einen gemĂĽtlichen Spaziergang am See machen und zum krönenden Abschluss eine leckere Pizza essen – darauf freue ich mich immer sehr. Um auf schnellstem Weg ins Tessin zu gelangen, fahren wir mit dem Zug durch den Gotthard. Finanziert wurde der Bau dieses geschichtsträchtigen Tunnels in der Schweiz unter anderem durch europäisches Kapital - nämlich durch Abgaben aus der sogenannten Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (kurz auch LSVA genannt). 

Aber mal der Reihe nach: Darum geht’s … 

Unsere zentrale Lage in Europa macht unser Land zu einem wichtigen Durchgangsland fĂĽr den GĂĽtertransport auf Schiene und Strasse – auf der Nord-SĂĽd-Achse zwischen Deutschland und Italien und auf der West-Ost-Achse zwischen Mitteleuropa, Ă–sterreich und Frankreich. Es ist daher von grossem Interesse, dass der grenzĂĽberschreitende Eisenbahnverkehr hierzulande möglichst reibungslos und hindernisfrei funktioniert. Aus diesem Grund hat im Jahr 2000 die Schweizer Stimmbevölkerung das Landverkehrsabkommen angenommen, welches am 1. Juni 2002 in Kraft trat. Dieses Landverkehrsabkommen öffnet den Strassen- und Schienenverkehrsmarkt zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU). Damit konnte die Zusammenarbeit im Verkehrsbereich langfristig abgesichert und die Verlagerungspolitik von der Strasse auf die Schiene im europäischen Kontext verankert werden. 

Das Landverkehrsabkommen gilt fĂĽr den Personen- und GĂĽtertransport und bildet die vertragliche Grundlage fĂĽr die EinfĂĽhrung der LSVA im Jahr 2001. Diese regelt, dass die Schweiz bspw. fĂĽr eine Lastwagenfahrt von Grenze zu Grenze eine Steuer verlangen darf. Ebenfalls konnte das Nacht- und Sonntagsfahrverbot im Lastwagenverkehr gesetzlich geregelt werden. Im Gegenzug dazu liess die Schweiz 40-Tonnen-Lastwagen zu, was die Effizienz des Strassenverkehrs steigerte. Damit konnte eine koordinierte Politik zum Schutz des Alpenraums und die Anerkennung der vom Stimmvolk geforderten Verkehrsverlagerung durch die EU erzielt werden. 

Schneller unterwegs – dank dem Landverkehrsabkommen 

Die LSVA-Abgaben basieren auf dem Landverkehrsabkommen und sind eine relevante Einnahmequelle. Die Bahninfrastruktur, welche durch die LSVA finanziert wird, ist für den Personen- wie auch für den Gütertransport wichtig. So beispielsweise der Gotthard-Basistunnel, der Lötschberg- oder Ceneri-Tunnel.

Diesen konkreten Mehrwert bietet das Landverkehrsabkommen fĂĽr uns: 

  • Einnahmen durch die LSVA-Abgaben, wenn europäische Lastwagen durch die Schweiz fahren.
  • Schweizer Transportfirmen dĂĽrfen GĂĽter von einem EU-Mitgliedstaat in einen anderen fahren, ohne einen Nachteil gegenĂĽber anderen Transportfirmen zu haben.
  • Die Bahninfrastruktur kann mithilfe von LSVA-Abgaben finanziert werden.
  • Reisende können öfter, schneller und gĂĽnstiger in europäische Städte reisen

Die Bilateralen sind wichtig fĂĽr die Schweiz 

Sei es im Verkehr oder aber auch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens: Die bilateralen Abkommen machen vieles einfacher und bieten unzählige Möglichkeiten. Das habe ich jetzt an meinem eigenen Beispiel gesehen. Ohne ihre regelmässige Aktualisierung funktionieren die Bilateralen jedoch nicht mehr und viele über die Jahre erarbeitete Vorteile fallen weg. Hilf auch du mit, die Bilateralen in Zukunft zu schützen und werde Teil unserer Community!

Anhand der fiktiven Familie von Cristina möchten wir euch in dieser Blog-Serie aufzeigen, wie viele Berührungspunkte wir alle mit den Bilateralen haben. Cristina und insbesondere Be(rnhardiner)Bi(laterale) werden uns in ihren Alltag mitnehmen und uns dabei die zahlreichen Vorteile der Bilateralen vor Augen führen.

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