Welche Schweiz feiern wir heute?
Nationalfeiertag! Bunte Lampions, Höhenfeuer, rot-weisse Fahnen, Reden und Cervelats vom Grill. Die Schweiz besinnt sich auf sich selbst und freut sich, dass es nach den bleischweren Monaten der Pandemie endlich wieder eine Gelegenheit zum Feiern gibt. So weit, so gut. Aber welche Schweiz lassen wir da eigentlich kollektiv hochleben?
Ist es die von einem deutschen Dichter im 19. Jahrhundert schillernd inszenierte Rütlischwur-Schweiz? Die hat zweifellos ihren Reiz, aber eben auch ein gravierendes Problem: Sie ist und war schon immer eine Fiktion. Oder ist es die Schweiz, die sich trotz aller internationaler Einbindungsversuche seit Jahrzehnten nie so ganz festlegt, sich aber trotzdem erfolgreich durchwurstelt? Dafür mögen sich manche auf die Schultern klopfen – wir müssen uns aber gleichzeitig fragen, wie selbstbestimmt und souverän es ist, uns immer erst dann zu bewegen, wenn der Druck von aussen übermächtig wird.
Die Schweiz, die es wirklich verdient, gefeiert zu werden, ist in den letzten Monaten leider etwas in den Hintergrund gerückt. Es ist die vielfältige, mutige und weltoffene Schweiz. Es ist die Schweiz, die sich international vernetzt und ihre Interessen dadurch optimal zur Geltung bringt, die in Europa Verantwortung übernimmt und die Zukunft mitgestaltet. Die Freiheit dieser Schweiz definiert sich auch nicht über ihre Landesgrenzen, sondern besteht vielmehr darin, über Rhein, Jura und Alpen hinweg Kooperationen einzugehen und diese Grenzen jederzeit überschreiten zu können.
Dass Letzteres nun endlich wieder möglich ist, ist tatsächlich ein guter Grund zu feiern. Die Unterstützerinnen und Unterstützer von stark+vernetzt sind deshalb in den letzten Tagen und Wochen per Zweirad unterwegs gewesen und haben einen farbenfrohen Appell ins Land hinausgetragen: Die Schweiz setzt sich in Bewegung für eine konstruktive Europapolitik. Denn der gegenwärtige Stillstand ist auf Dauer genauso wenig eine Lösung wie der Alleingang.
stark+vernetzt wĂĽnscht allen einen frohen 1. August!